Sucht getriebenes Transformationsverhalten


Wenn man ein Verhalten ändern will, muss man zuerst verstehen was das alte Verhalten bedingt hat und warum es sich manifestiert hat.

Die Umwandlung von fruchtbaren Urwäldern in landwirtschaftliche Nutzfläche könnte man mit dem Suchtverhalten eines Junkies, die Heroin oder Crack nimmt vergleichen.


Bei Junkies ist der erste Kick der am heftigsten wirkt und egal was der Drogenabhängige tut nie wieder erreicht wird.
Ganz genauso stellt es ich auch mit der Landfläche dar. Urwald der Jahrhunderte wuchs, bildet sehr fruchtbaren Boden mit vielen Mikroorganismen und Pilzen, welche sehr gute Erträge genau ein mal nach dem Landraub von Urwäldern für die Landwirtschaft erzielen. Jedes weitere Jahr wird schlechter sein, wird mehr Dünger und Bewässerung benötigen.

So wurden auf der gesamten Landmasse des Planeten fast alle Urwälder vernichtet. Es wird dadurch nicht nur die Artenvielfalt vernichtet, sondern auch das natürliche Wassersystem unterbrochen. Felder heizen sich stärker auf, mögliche Regenwolken, werden durch warme Luft aufgelöst oder weggedrückt. Regen, der sich trotzdem abregnet, kann nicht im Boden versickern und fließt über Flüsse ab und nimmt die Humusschicht mit. Winde im Sommer wehen fruchtbare Bodenschichten weg und trocknen die Erde komplett aus. Hier kann man trotz intensiver Landwirtschaft kaum noch Erträge erzielen. Dieses Bild stellt sich überall auf der Erdoberfläche dar. Felder werden immer größer, um Ertragsverluste zu kompensieren, die Erosion erhöht sich und Regen fällt immer seltener. Eine Abwärtsspirale, die man auch von Drogenabhängigen kennt.

Das Verhalten des Menschen ist komplett sinnlos, wenn man es mit einer rein logischen Betrachtung verstehen möchte. Sonst müsste man Baumreihen pflanzen, Entwässerungsgräben zuschütten und Felder mal einfach nur Wiesen sein lassen, dann würden diese Flächen auch wieder mehr Erträge generieren.

Das reale Verhalten des Menschen in der Landwirtschaft, ist aber eins von einem Drogenjunkie, der immer höhere Dosen Dünger und Pestizide braucht, um überhaupt noch einen Erfolg in der Produktion auf den größer werdenden Feldern zu erreichen.

Da auch hier eine kapitalistische Profitmaximierung vorliegt und der einmal eingebrachte Profit nach der Rodung nicht in Folge mehr eingefahren werden kann, liegt eine direkte Abhängigkeit, vor, die nicht mehr rationell durchbrochen werden kann.

Das passierte in Europa, Afrika, Nordamerika und Asien in den letzten hundert oder schon vor tausenden Jahren. Die Erfolge dieses Addicted Verhaltens kann man gut sehen, wenn man Googel Earth startet. Es gibt kaum noch gesunde und natürliche Flächen von Urwäldern. Der Amazonas, eines der letzten natürlichen zusammenhängenden Urwälder, wird in einer unsagbaren Geschwindigkeit brandgerodet und zu einer zukünftig trockenen Savannenlandschaft verwandelt.

Wasserkreislauf System Meer Land

Urwälder speichern nicht nur Wasser, sie sind der Motor der Landbewässerung, ohne sie werden die Landflächen veröden und komplett austrocknen. Die Temperatur an Land steigt und es wird zunehmend unmöglicher, mit der verödeten Landfläche Menschen oder Tiere zu ernähren, bei gleichzeitigem Artensterben und dem zunehmenden Verlust an Trinkwasser. Die Speisung von Flüssen durch Gletscher in den Bergen bleibt zunehmend aus, da Niederschläge in den Regionen der Wasserspeicherung weniger werden, und Gletscher als Wasserspeicher dauerhaft abschmelzen.

Hier muss man aktiv und mit vollem Einsatz dagegen arbeiten, um überhaupt noch eine Chance zu haben und das nicht nur kurzzeitig, sondern über die nächsten 200 Jahre hinweg. Aufforstung, Landflächen mit breiten Wald- oder Wiesenstreifen und einer ökologischen bewirtschafteten Agroforstwirtschaft. Nur dann kann der Ertrag stabil und eine Wende im ökologischen Suizid des menschlichen Adfictet Verhaltens eingeleitet werden.

Dazu müssen langfristig Gelder bereitgestellt werden, Flächen wieder der Natur überlassen und Eingriffe des Menschen wie Entwässerung und Flussbegradigungen rückgängig gemacht werden. Um das Überleben der Natur auf der Erde und unserer Spezies zu gewährleisten, müssen wir uns diesen Aufgaben stellen, welche uns mindestens 200 Jahre beschäftigen werden.
Andere Optionen haben wir nicht. Wir müssen runter von der Junkie-Kapitalökonomie hin zu einer eingepreisten langfristigen Kapitalökologie.