Die Angst vor dem innerem Selbst
Diesen Artikel muss ich schreiben, der Inhalt ist der, dass es zehntausend oder hunderttausend Jahre gedauert hat bis, ein Fehler aufgelaufen ist, der durch das Erdsystem begrenzt wird. Dieser Fehler hat sich so manifestiert, dass das Überleben der gesamten Spezies und das aller lebenden Arten auf dem Planeten auf dem Spiel steht. Dieser Fehler wird zum ersten Mal von Menschen registriert und wahrgenommen. Indem er seinen eigenen Impact, seine Veränderung, die er her beigefügt hat, beginnt anzunehmen, liegt an der Heftigkeit der Veränderungen in den letzten Jahrzehnten seiner gesamten Existenz. Erst jetzt wird im umfangreichen Maß wahrgenommen, worum es geht und was auf dem Spiel steht.
Darum wurde auch vor kurzem das Pleistozän ausgerufen. Der Mensch begreift und registriert, dass er Veränderungen im Erdsystem bewirkt hat, die sich erdhistorisch in den Planeten eingeschrieben haben. Eigentlich muss man sich auch nur google Maps ansehen, wie die Oberfläche des Planeten gestaltet ist, wie der Mensch die Landfläche modifiziert, verändert hat. Diese ist nicht natürlich, ist menschengemacht, mit allen Lebewesen, die darunter leiden, die schon ausgestorben sind, die gejagt wurden über die Jahrtausende, hinweg. Es ist offensichtlich, dass eine Fehlanpassung zum Erdsystem vorliegt und diese das Überleben unserer und vieler anderen Spezies bedeutet.
Es geht hier um einen Fehler, der sich aufsummiert hat und nun in den letzten Jahrzehnten merklich oder Jahrhunderten auf dramatische Weise registriert wird. Diesen Fehler anzuerkennen, der diese Spreizung hervorgerufen hat, nicht angepasst zum Erdsystem zu existieren, sich im Prinzip aus einem Pflanzenfresser, der auf Bäumen lebte, mit seinem Gehirn und seinem kulturellen Überbau zum Fleischfresser und zum Ackerbau, dann zum Homo Oeconomicus selbst modifiziert hat. Der Mensch hat seinen eigenen Evolutionsprozess in Gang gesetzt, ausgelöst durch den kulturellen Überbau.
Die Frage ist natürlich, warum? Weil er die Anpassung oder sozusagen, das ist meine Theorie, weil er den tierischen Anteil in sich selbst ablehnt. Weil er mit dem tierischen Anteil in sich selbst im Konflikt lebt und mehr ein will oder etwas anderes sein will als dieser tierische Teil, den er in sich trägt. Angst spielt dabei auch eine nicht geringe Rolle. Also der Wunsch sich von der Angst durch einen selbst geschaffenen kulturellen überbaut zu befreien. Religionen und sozioökonomische Strukturen sind das Regulativ Angst bestmöglich zu begrenzen.
Die sich daraus ergebene Diskrepanz, dieser auftretende Fehler in einem begrenzten Systeme wie zum Beispiel dem Erdsystem hat sich über Hunderttausende von Jahren aufsummiert, bis sie in den letzten Jahrzehnten merklich zum Problem geworden. Jetzt sind wir in einer Lage beziehungsweise einer Situation, die in einem super kurzen Zeitraum, sich aufzeigt. Das müssen wir nun erkennen, dass wir gezwungen sind die eigene Fehlbarkeit, anzuerkennen. Unser Denken, unsere Einstellungen, sind der Grund, für diese Entwicklung, das gilt es anzuerkennen.
Wir müssen daraus ein Wirkungsmechanismus kreieren, um nicht auszusterben und nicht das Leben auf der blaue Murmel zu zerstören. Das ist ein unheimlich hoher Anpassungsdruck, der gerade auf uns wirkt, aber wenn wir uns diesem stellen und das heißt nicht einfach nur über so eine Art ökologisches Handeln, Bio rauf kleben und kaufen, Kreislaufwirtschaft und ähnliches, sondern es bedeutet sich wahrhaftig, dieser inneren Einstellung, mit unserer existenziellen Geschichte in seiner kompletten Logik zu stellen. Dann werden wir es schafften uns nicht, wieder zum Tier zurückzuentwickeln, sondern den Spagat zwischen unserem tierischen Anteil und dem kulturellen Wesen zu realisieren. Dann nur dann, können wir über diese Existenz auf der Erde hinausgehen, ansonsten wird das alles hier begrenzt und wir werden in kurzer Zeit aussterben. Wir müssen es schaffen zu verstehen, dass wir unser Wesen akzeptieren müssen. Die Angst und Ablehnung dieses tierischen Anteils hat den Fehler, der uns sonst vernichten wird, auflaufen lassen.
Also nur ein Fehler zu sein ist nicht das Problem, wir müssen versuchen, den Fehler auszugleichen. Dann haben wir die Fähigkeit weiterzumachen, dann, nur dann geht es weiter, und die Möglichkeiten, die danach offen stehen, werden fantastisch sein.
Die Begrenzung im Erdsystem, der diesen Fehler auflaufen lässt, wird durch die Erde offen gelegt. Diese interstellare Begrenzung ist wie eine Wand, mit der wir hart ein gebremst werden. An dieser kommen wir nicht vorbei, darüber muss man gar nicht weiter reden. Man muss sich diese Entwicklungsräume vorstellen. Wir haben die Erde mit vier Milliarden Jahren Entwicklungsgeschichte, lebende Entwicklungsgeschichte, also 3,8 Milliarden Jahre und wir haben eine Entwicklungszeit von vielleicht einer Million Jahre Mensch auf der biologischen Ebene und dann noch 100.000 Jahre auf der kulturhistorischen Ebene, die dazu geführt haben, dass dieser Planet an die Grenzen seiner ökologischen, seiner vitalen Existenz geführt wird.
Durch niemand anderen als durch uns. Die für uns wahrnehmbaren Auswirkungen, sind in unheimlich kurzer Zeit aufgelaufen. Die für das Erdsystem problematischen Veränderungen passierten in den letzten 200 Jahren. Also die wirklich ernsthaft problematischen Veränderungen der letzten zweihundert Jahre. Die individuell spürbaren Veränderungen davon, die sich extrem darstellen waren in den letzten Jahrzehnten.
Für das Erdsystem stellt sich diese Veränderung faktisch wie eine Explosion dar. Das muss man erst mal intellektuell global realisieren. Eine wahnsinnig immense, Aufgabe, für einen Organismus, für eine Spezies, die kognitiv eigentlich komplett überfordert ist. Aber das ist absolut notwendig. Wie gesagt es ist wichtig, dass wir als Menschen versteht, dass wir diesen Prozess durch die Leugnung unserer tierischen Anteile, diesen Fehler damit in uns tragen und diesen versuchen strukturell zu externalisieren, nach außen verlagern.
Diese Spreizung zwischen unserem tierischen Anteil und unserem menschlichen Entwicklungspotenzial, müssen wir als gesamte Wesen in uns vereinen, sonst war es das.